Zur Musterhaftigkeit der seudogentilicios in Hispanoamerika: Verwendungsformen, lexikalische Produktivität und Identifikationspotenzial (Andre Klump)

Neben den offiziellen Bezeichnungen von Einheimischen und Einwohner:innen existieren in vielen Ländern, Städten, Dörfern und Regionen der spanischsprachigen Welt die sog. seudogentilicios, also umgangssprach­liche Bildungen zur Eigen- und Fremdbezeichnung. So existieren bspw. in Costa Rica, Honduras und Guatemala nebeneinander die vom Toponym abgeleiteten (gentilicios oficiales) sowie hiervon unabhängig gebildete Demonyme (seudogentilicios): costarricenes vs. ticos/-as, hondureños/-as vs. catrachos/-as bzw. guatemaltecos/-as vs. chapines.

Viele dieser seudo­gentilicios tragen zur Bildung neuer Wörter und idiomatischer Wen­dungen bei und werden zur Bildung von Firmen- und Markennamen genutzt. In diesen umgangssprachlichen Einwohnerbezeichnungen steckt somit mehr als ein rein lexikalisches Potenzial: Es handelt sich hierbei um eine Art Label, das für Identität und Originalität steht, einen hohen Grad an Familiarität und Vertrautheit ausdrückt und eine ethnische und geographische Zuord­nung widerspiegelt.

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes geht es insbesondere darum, Spektrum und Musterhaftigkeit dieser seudogentilicios in Hispanoamerika zu ergründen:

  • Wie, wann und warum sind sie jeweils entstanden?
  • Wie lassen sie sich inhaltlich und konzeptionell kategorisieren?
  • In welchen Kontexten und von wem werden Sie aktuell vorrangig benutzt?
  • In welchen Bereichen zeigen sich insbesondere ihre Produktivität und Nutzbarkeit?
  • Und warum scheinen Demonyme dieser Art so zahlreich insbesondere in der spanisch­sprachigen Welt zu existieren?

 

Eingereichte/Geplante Publikationen:

Klump, Andre: “Patterns of seudogentilicios in Hispanic America” in: TCLC (ed.): Pattern Theory in Language and Communication (Artikel eingereicht)

Klump, Andre: Gentilicios léxicos y apodos colectivos en Hispanoamérica. Berlin [u.a.]: Peter Lang Edition. (Monographie in Bearbeitung)

Kontakt: Prof. Dr. Andre Klump (Romanistik/America Romana Centrum) | klump@uni-trier.de