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18.–28.01.22 – Fellow: Prof. Dr. Marie-Luis Merten (Universität Zürich)

Fachvortrag am Mi., 19.01.2022., 16–17 Uhr, C4:

“This!!! 💯!!! DANKE!!!“ – Multimodales Stancetaking auf Instagram

Die social media-Plattform Instagram bietet User:innen verschiedene Möglichkeiten, eigens verfasste Beiträge als Post, Story oder Instagram TV-Video zu teilen. Diese Initialbeiträge können wiederum von anderen User:innen, bei denen es sich häufig, aber nicht zwangsläufig um Abonnent:innen (Follower:innen) der jeweiligen Profile handelt, (app-öffentlich) in der Kombination von (geschriebener) Sprache und Emojis (Logi & Zappavigna 2021; Siever & Siever 2020) kommentiert werden. Der Vortrag widmet sich korpusbasiert dieser Form des anschlusskommunikativen (höchst formelhaften) Schreibens und beleuchtet multimodale Kommentarmuster im #bodyacceptance-Diskurs. Das zugrundeliegende Korpus, das sich aus 30.200 Kommentaren zu 218 Posts deutschsprachiger Influencer:innen unterschiedlicher Größe und Reichweite aus den Jahren 2020/2021 zusammensetzt, ermöglicht insbesondere Einblicke in digital-kommunikative Techniken der Evaluation (Zappavigna 2017) sowie in Kompliment-Techniken (Placencia & Lower 2017), die als Praktiken des Stancetakings (Du Bois 2007) zusammengefasst werden. Die bisherige manuelle Annotation des Materials bestärkt den Eindruck, dass Evaluationen und Komplimente in dieser Schreibpraxis hauptsächlich in Formaten der sprachlichen Kürze (uneingebettete/stand-alone Nominalphrasen, Adjektivphrasen usw.) verfasst sind; zum anderen zeichnet sich ab, dass Emojis feste Bestandteile zahlreicher Stance-Gebrauchsmuster sind. Zudem veranlassen mehrsprachig verfasste Kommentare – wie das im Titel angeführte „This!!! 💯!!! DANKE!!!“ oder „Oh yes, so so wichtig!!“ – dazu, sich eingehender mit (möglichen) multilingualen Verfestigungen zu beschäftigen – v.a. Formen des Alignments (grob gesprochen: der Zustimmung) scheinen häufiger englischsprachig realisiert zu werden. Zusammengefasst: Der Vortrag thematisiert (1) Herausforderungen der manuellen (pragmatischen) Annotation des Materials, bespricht (2) sich abzeichnende multimodale (Instagram-spezifische) Stance-Gebrauchsmuster und unternimmt darüber hinaus (3) den Versuch, die bisherigen Erkenntnisse sozial-konstruktionsgrammatisch (Croft 2009; Merten 2018) einzuordnen.

Zoom-Zugangsdaten

TCLC Lectures in Linguistics (Gastvortäge)
https://uni-trier.zoom.us/j/89167380120
Meeting-ID: 891 6738 0120
Kenncode: LectLing21

Bitte melden Sie sich mit Klarnamen im Zoom-Meeting an, damit der Host Sie zulassen kann!

2G-Plus-Hinweise

Entsprechend der aktuellen Corona-Regeln der Universität Trier unterliegt diese Veranstaltung der 2G-Plus-Regelung.

Bitte denken Sie an Ihren digitalen Impfausweis sowie einen gültigen negativen Corona-Test, wenn Sie den Vortrag gerne in Präsenz hören möchten. Selbsttests zählen nicht. Die Testpflicht entfällt für nachweislich “geboosterte” Personen.

Methodenworkshop am Do., 27.01.22, 16–18 Uhr, B21

für Studierende, Doktorandinnen, PostDocs und Interessierte: Online-Kommunikation untersuchen: Linguistische Zugänge

Im (Methoden-)Workshop „Online-Kommunikation untersuchen: Linguistische Zugänge“ werden interessierte Studierende an Möglichkeiten und Herausforderungen der (toolunterstützten) Zusammenstellung und Untersuchung verschiedener social media-Daten(sätze) herangeführt. Besondere Beachtung finden dabei Internet Memes (Twitter, imgflip), Online-Kommentare (v.a. Instagram, TikTok) sowie WhatsApp-Kommunikation. Fragen, denen wir nachgehen, sind vordergründig die folgenden: Welche Korpora (= Datensammlungen) zur Online-Kommunikation stehen digital zur Verfügung? Wie erstellen wir (automatisiert und systematisch) eigene Korpora? Welche Fragestellungen – vor allem mit Blick auf Sprachliches/Multimodales – können an die Daten herangetragen werden? Welche Tools stehen zur Untersuchung der Daten (kostenfrei) zur Verfügung? Einblick gegeben wird zum einen in eigene Forschungsprojekte (UZH, Digitalisierte Kommunikationsräume) – bspw. zum Kommentieren auf Instagram sowie zum Storytelling mittels Memes –, zum anderen werden Themen/Herangehensweisen, die sich in studentischen Hausarbeiten sowie Abschlussarbeiten bewährt haben, zum Thema gemacht.